Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz

Der Vorstand „Kultur und Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz e. V.“ traf sich am 15.01.2025 erstmals mit seinem Kuratorium auf der Festung Ehrenbreitstein. Das Zentrum wurde im Oktober 2024 vom BVSR-Mitglied Landesrat Deutscher Sinti und Roma – Rheinland Pfalz e. V. gegründet und ist dem Landesrat angeschlossen.
Besprochen wurden auf der ersten konstituierenden Sitzung der Aufbau, die Schwerpunkte und vor allem auch Lokalität und Finanzierung des neuen Zentrums. Es wurde auch über neue Projekte gesprochen, die Teil des Zentrums werden könnten, wie etwa die erfolgreich angelaufene Ausstellung „Vom Holocaust auf die Weltbühne“, die noch bis 24.02.2025 in Koblenz zu sehen ist.
Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz e. V. mit Hauptsitz in Mainz wurde im Oktober 2024 gegründet. Es ist das erste dieser Art in Rheinland-Pfalz. Das Zentrum ist eine wissenschaftliche Facheinrichtung. Erforscht wird hier die 600-jährige (Kultur-)geschichte der Sinti und Roma. Darüber hinaus engagiert der Verein sich in der politischen Bildungsarbeit gegen Antiziganismus sowie für zeitgenössische Kunst- und Kulturprojekte.
Beide Perspektiven verbinden sich im gesellschaftlichen Dialog zwischen Minderheit und Mehrheitsgesellschaft. Zusätzlich bietet das Zentrum Beratungsleistungen an und unterstützt das Bildungsbestreben junger Sinti und Roma, um die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in der Gesellschaft zu stärken und das Empowerment der Minderheit zu unterstützen.
Vergangenheit und Zukunft:
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist Teil eines gesellschaftlichen Verständigungsprozesses über die eigene Geschichte und Identität. Durch Dokumentation und Vermittlung der Kultur und Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland und Europa macht das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz die kulturelle Pluralität unserer Gesellschaft sichtbar und fördert Offenheit für vielfältige Lebensformen. Es regt zu kritischer Reflexion und Diskussion an und stärkt so das Bewusstsein für verantwortungsvolle Teilhabe in unserer Demokratie. Ziel ist es auch, in Gremien zur Erinnerungsarbeit und in Gedenkstätten sowie politischen Gremien vertreten zu sein und dort die Erfahrungen und Perspektiven der deutschen Sinti und Roma einzubringen. In dieser Weise übernimmt das Zentrum gesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt und die Förderung der Erinnerungskultur und des demokratischen Miteinanders. Diese Zusammenarbeit bildet zugleich die Möglichkeit für politische Vernetzung und wissenschaftlichen Austausch.
Mitglieder des Kuratoriums sind:
Prof. Dr. Hollmann, Präsident des Bundesarchivs RLP
Prof. Dr. Schmauder, Leiter des Landesmuseums Koblenz
Prof. Dr. Beatrix Bouvier, Historikerin
Dr. Elsbeth André, Leiterin der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz Direktorin des Landeshauptarchivs Koblenz
Prof. Dr. Bundschuh, Hochschule Koblenz/Forschungsprofessur
Dr. Margit Theis-Scholz, ehemalige Kulturdezernentin
Herbert Heuß, Politikwissenschaftler und ehemaliger wissenschaftlicher Leiter beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.
Klaus-Peter Weber, 1. Vorsitzender Verein „In Würde alt werden“
Edmund Elsen, ehemaliger Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
Kadri Memisi, Generalsekretär des Medien- und Kulturzentrums Deutscher Roma e.V
Wolfgang Elias Dorr, jüdischer (Chasan) Vorbeter jüdische Gemeinde Bad Segeberg K.d.ö.R
Dr. Joshua Tundanonga-Dikunda, freiberufliche Politberatung
Thomas Preußer, ehemals Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
Alexander Diepold, Vorstand BVSR und Gründer/Geschäftsführer Madhouse gemeinnützige GmbH
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