Die Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. trauert um Tilman Zülich.
Am 17.03.2023 starb der Gründer und ehemalige Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch, im Alter von 83 Jahren in Göttingen.
Mit der Gründung der GfbV 1968 in Göttingen entstand erstmals eine Menschenrechtsorganisation, die sich insbesondere für Völker einsetzt, „von denen keiner spricht“.
In den späten 1970er Jahren engagierten sich Tilman Zülch und sein Team mit Vehemenz und großer Presse gegen das Unrecht an den Sinti und Roma und den nationalsozialistischen Völkermord an ihnen, der zu dieser Zeit weder thematisiert, geschweige denn anerkannt wurde.
Er war maßgeblich an der Initiierung, Gründung und Entwicklung der Bürgerrechtsarbeit der Sinti und Roma beteiligt.
Vom Trauermarsch (1979) zur KZ-Gedenkstätte Bergen- Belsen, dem Hungerstreik (1980) in der KZ-Gedenkstätte Dachau bis hin zur Anerkennung der Sinti und Roma als Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes war Tilman Zülch die treibende Kraft.
Wir bedanken uns bei Tilman Zülch und gedenken eines Freundes und Verbündeten, streitbaren Zeitgenossen, der uns eine Stimme gab.
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