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Gemeinsame Pressemitteilung der BVSR, Sinti-Allianz Deutschland und des Bundes Roma Verbands

Die Dachverbände Bundesvereinigung der Sinti und Roma und Sinti-Allianz Deutschland sind als Repräsentanten der Minderheit eingeladen, wenn die Bundesrepublik Deutschland am Jahrestag des Auschwitz-Erlasses des SS-Führers Heinrich Himmler vom 16. Dezember 1942 der Opfer des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma gedenkt.

In der Gedenkstunde im Deutschen Bundesrat erinnert Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig am 15. Dezember anlässlich des Jahrestages des Auschwitz-Erlasses vom 16. Dezember 1942 an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords an Sinti, Roma und Jenischen.


Der Erlass Heinrich Himmlers leitete den Höhepunkt der systematischen Vernichtung ein, indem er die Deportation aller deutschen Sinti und Roma nach Auschwitz anordnete. Die meisten von ihnen wurden ab März 1943 dort ermordet.

Hunderttausende europäische Sinti und Roma fielen dem Völkermord zum Opfer, die größte Zahl wurde durch Massenerschießungen getötet, Tausende wurden vergast oder starben durch Zwangsarbeit oder die unmenschlichen Lagerbedingungen.

Vertreter und Vertreterinnen der Nationalen Minderheit werden bei der Gedenkstunde anwesend sein und werden im anschließenden Gespräch mit der Bundesratspräsidentin über die aktuelle Situation der Minderheit informieren.

Ein Thema, das Sinti wie Roma in Deutschland und ganz Europa zurzeit bewegt, ist die Gefährdung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin durch den Bau der S-Bahn-Trasse S 21. Mit dem Denkmal in unmittelbarer Nähe des Reichstags wurde nach langem Ringen 2012 ein angemessener Ort geschaffen, an dem sich das Gedenken an die Opfer und die Mahnung an die Verantwortung Deutschlands manifestieren. Als fester Platz in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik Deutschland ist das Denkmal ein Ausdruck der Anerkennung und der Gleichberechtigung und ein Ort der Erinnerung an die Toten.


Dass heute, nur 11 Jahre nach der Einweihung des Denkmals, dieser für die Minderheit und die Mehrheitsgesellschaft wichtige Ort durch den Bau einer S-Bahnlinie in seiner Würde angetastet zu werden droht, nehmen die Repräsentanten der drei Dachverbände Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Sinti-Allianz Deutschland sowie der Bundes Roma Verband auch im Namen der europäischen Sinti und Roma zum Anlass, um die Politikerinnen und Politiker an ihre Verantwortung zu erinnern und den uneingeschränkten Schutz des Denkmals und seiner Funktion zu fordern.


 

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