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Welt-Romani-Tag am 8. April




Sichtbarkeit schaffen – die Demokratie stärken 

Die BVSR unterstützt die von RomaTrial organisierte ROMADAY-Parade zum Rosa-Luxemburg-Platz, die am Montag, den 8. April 2024 um 16 Uhr am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma im Berliner Tiergarten beginnt.   

 

An diesem Montag, den 8. April, begehen Sinti und Roma den Internationalen Romani Tag. Er geht auf den ersten Roma-Weltkongress am 8. April 1971 in London zurück, als die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma ihren Anfang nahm und ihre Flagge sowie ihre Hymne „Djelem, djelem“ entstanden. Seit 1990 ist der Romani-Tag jährlich Anlass, auf die strukturelle Diskriminierung und den fortgesetzten Antiziganismus aufmerksam zu machen. Die größte ethnische Minderheit Europas präsentiert an diesem weltweiten Aktionstag aber auch feierlich ihre Kultur, Diversität und Vielseitigkeit.

 

Gegen Antiziganismus

In Deutschland bleibt es notwendig, für die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma zu kämpfen, denn es bestehen noch virulente Vorurteile gegenüber der Minderheit, die sich unter anderem in ungleichen Bildungschancen niederschlagen. Vor allem in Ost- und Südosteuropa sind die dort ansässigen Roma marginalisiert, vom Bildungssystem und Gleichberechtigung ausgeschlossen. Auch in der Ukraine werden ihre Menschenrechte – insbesondere die Rechte von Frauen und Kindern – größtenteils schwer missachtet. Roma, die vor dem Krieg nach Deutschland fliehen, sehen sich häufig schon unmittelbar bei der Ankunft mit Ressentiments konfrontiert, stigmatisiert und gegenüber anderen Geflüchteten ungerecht behandelt. 

 

Anti-rassistische Richtlinien für Europas Minderheiten schaffen

Die Würde des Menschen ist unantastbar – die Würde aller Menschen, gleichgültig welcher Herkunft. Es muss deshalb auf europäischer Ebene verbindliche, anti-rassistische Richtlinien geben, die die gleichberechtige Teilhabe aller marginalisierten Minderheiten gesetzlich verankern. Dafür setzt sich Romeo Franz, Generalsekretär der Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR), im EU-Parlament ein. Für die volle Gleichberechtigung ihrer Minderheit engagieren sich in ihrer täglichen Arbeit auch die mittlerweile 18 Vereine und Verbände, die der 2021 gegründeten BVSR angeschlossen sind.  

 

Am Romani-Tag empfängt Romeo Franz in Brüssel europäische Sinti-Gruppen, um ihre unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen im Kontext der Romanes-sprachigen Minderheit Europas zu identifizieren. Thema wird auch das europäische Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin sein. Der Beschluss des Berliner Senats, eine S-Bahn-Trasse unterhalb des Mahnmals zu bauen, stößt vielfach auf lautstarken Protest. 

 

Finger weg vom Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas!

„Das Denkmal ist europaweit der wichtigste Ort, an dem Sinti und Roma ihrer Toten im Holocaust gedenken. Es ist ein symbolisches Grab für ihre im NS-Völkermord ermordeten Angehörigen“, sagt BVSR-Generalsekretär Romeo Franz. Mit Entsetzen nehme die Minderheit den Mangel an Sensibilität und Empathie seitens des Senats und der Deutschen Bahn gegenüber ihrem berechtigten Anspruch, das Mahnmal unangetastet zu lassen, wahr. „Wir kämpfen weiter gegen Missachtung und für unsere gleichberechtige Teilhabe in diesem Land. Das ist nur einer unserer Beiträge zu dieser Demokratie“, so Romeo Franz.

 

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