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Würdigung des Denkmals zum 10. Jahrestag des Bestehens


10 Jahre ist es her, dass am 24. Oktober 2012 in Berlin in unmittelbarer Nähe des Reichstags das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas eröffnet wurde. Zur Feierstunde am 24. Oktober 2022 sprachen u. a. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Zentralratsvorsitzender Romani Rose und der Zeitzeuge Zoni Weisz.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bat erneut um Vergebung für das unermessliche Unrecht, das die Sinti und Roma Europas erleiden mussten und betonte, dass der Schutz der Minderheiten zur besonderen Verantwortung des Deutschen Staates gehöre.

Er erinnerte auch an die am 21. Oktober im Alter von 98 Jahren verstorbene Zilli Schmidt, die als Überlebende des nationalsozialistischen Völkermordes immer wieder mahnend ihre Stimme auch am Denkmal erhoben hatte, und versprach, ihr ein ehrendes Andenken zu bewahren.


"Ich bin stolz darauf, ein Sinto zu sein", sagte Zoni Weisz. Weisz, dessen ganze Familie in Auschwitz ermordet wurde, hatte auch bei der Denkmalseröffnung 2012 gesprochen und mahnte nun Wachsamkeit in den heutigen Zeiten an.

Ein eindrückliches Plädoyer hielt er für die Unantastbarkeit des Denkmals:


"Wie ich höre, gibt es jetzt fortgeschrittene Pläne für den Bau einer neuen S-Bahn, die unser Denkmal bedroht und irreparable Schäden verursacht wird.

Die Tatsache, dass 77 Jahre nach dem 2. Weltkriegs dieser den Roma und Sinti heilige Ort bedroht ist und das Andenken an unsere Lieben beschmutzt wird, ist für mich und die wenigen Überlebenden und ihre Angehörigen eine unverdauliche Angelegenheit. "Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Gedenkstätte zu einer Großbaustelle wird, auf der Bauarbeiter ihre Arbeit verrichten und wo die Ruhe durch Baulärm gestört wird. Ich fordere die Planer der neuen S-Bahnstrecke auf, die Wünsche der Sinti und Roma in Deutschland, in Europa, ja, weltweit ernst zu nehmen. Die einzige gute Lösung ist eine alternative Route, damit unser Denkmal nicht beschädigt wird und der Friede gewährleistet ist. Lasst unser Denkmal unangetastet, damit unsere Toten ihre ewige Ruhe finden können."

Foto: Stiftung Denkmal


Im Rahmen der Feierstunde wurde auch die ergänzende Freiluftausstellung eröffnet. Sie wurde von der Stiftung Denkmal kuratiert und nach einem künstlerischen Entwurf von Dani Karavan umgesetzt.

Foto: Stiftung Denkmal




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