top of page

Bundesrat gedenkt der im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Sinti und Roma

BVSR drängt auf Staatsvertrag zum Schutz der Minderheit


Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin

Der Bundesrat erinnert am 20. Dezember 2024 zu Beginn seiner 1050. Sitzung an Heinrich Himmlers „Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1943. Der „Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei“ Himmler befahl an jenem Tag, alle im Deutschen Reich und in anderen besetzten Ländern ansässigen Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau in das sogenannte „Zigeunerfamilienlager“ zu deportieren. 23 000 Frauen, Männer und Kinder wurden ab Februar 1943 in das Vernichtungslager Birkenau verschleppt, das nur wenige überlebten. Hunderttausende Sinti und Roma fielen der von Himmler 1938 proklamierten „endgültigen Lösung der Zigeunerfrage“ zum Opfer.

 

Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger erinnert am 20. Dezember in einer Gedenkrede an die Ermordeten, gefolgt von einer Schweigeminute im Plenum. Der BVSR-Vorsitzende Romeo Franz sowie 14 weitere BVSR-Vertreter nehmen an der Gedenkstunde teil. Im Anschluss informieren sie Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger über die Aufgaben und Ziele der BVSR. Zu diesem Informationsaustausch sind die drei Dachverbände der nationalen Minderheit, die Bundesvereinigung der Sinti und Roma, der Zentralrat der Sinti und Roma und die Sinti Allianz Deutschland als Gäste im Bundesrat eingeladen.  

 

Die BVSR dringt auf den baldigen Abschluss eines Staatsvertrags mit den Dachverbänden. Dieser Staatsvertrag soll als Grundlage für die gleichberechtigte Teilhabe der Sinti und Roma und für ihre Sicherheit als nationale Minderheit dienen. BVSR-Vorsitzender Romeo Franz ist über den wachsenden Antiziganismus und Rassismus in der Gesellschaft besorgt. „Die Geschichte lehrt uns, dass Sinti und Roma bis heute nicht in Sicherheit leben und wieder vermehrt Zielscheibe menschenfeindlicher Angriffe sind. Wir brauchen diesen Staatsvertrag zum Schutz unserer Minderheit heute dringender denn je“, so Franz. Die BVSR wirkt in zahlreichen Gesprächen mit dem Innenministerium darauf hin, dass ein Staatsvertrag mit den drei Dachverbänden, die die heterogene Minderheit der Sinti und Roma vertreten, abgeschlossen wird.

Commentaires


bottom of page